In einem dynamischen Marktumfeld stehen Investoren vor der stetigen Herausforderung, ihre Vermögensstruktur optimal auszurichten. Das traditionelle Portfolio, das primär auf Aktien und Anleihen basiert, stösst dabei zunehmend an Grenzen – insbesondere im Hinblick auf Diversifikation und Stabilität. Anspruchsvolle Anleger erweitern ihren Fokus daher zunehmend auf Privatmärkte (Private Markets) und Alternative Anlagen. Um das Potenzial dieser Anlageklasse jedoch vollständig zu nutzen, ist ein fundiertes Verständnis ihrer Eigenschaften sowie ihres Beitrags zur Gesamtportfoliostruktur unerlässlich.
Ein klarer Blick auf die Grundpfeiler einer Vermögensallokation zeigt, warum Infrastruktur eine sinnvolle Ergänzung darstellt. Jede Anlageklasse erfüllt eine spezifische Funktion und unterscheidet sich hinsichtlich Renditepotenzial, Risiko und Liquidität:
Aktien:
Hauptziel ist Kapitalwachstum durch Unternehmensbeteiligungen. Börsengehandelte Aktien sind hoch liquide, unterliegen jedoch erheblichen Kursschwankungen und reagieren stark auf kurzfristige Markt- und Makronachrichten.
Anleihen (Fixed Income):
Der Fokus liegt auf regelmässigen Zinszahlungen und Kapitalerhalt. Das Risikoprofil ist moderat und wird primär durch Zinsentwicklung und Bonität bestimmt. Die Liquidität ist im Normalfall hoch bis mittel.
Liquidität (Cash):
Maximale Sicherheit und sofortige Verfügbarkeit der Mittel. Der Nachteil: begrenztes Renditepotenzial und Gefahr realer Kaufkraftverluste durch Inflation.
Alternative Anlagen (u. a. Infrastruktur, Private Equity):
Ihr Hauptnutzen liegt in der Diversifikation. Die Ertragsstrukturen korrelieren nur gering mit Aktienmärkten. Investoren akzeptieren eine geringere Liquidität im Austausch für Stabilität und eine sogenannte Illiquiditätsprämie – eine oft höhere Rendite als Ausgleich für die langfristige Kapitalbindung.
Während Aktien und Anleihen stark auf kurzfristige Marktimpulse reagieren, folgen Alternative Anlagen häufig eigenen Zyklen. Genau das macht sie zu einem wertvollen stabilisierenden Anker.
Für Anleger, die in erneuerbare Energieinfrastruktur oder andere reale Vermögenswerte investieren, ist die richtige strategische Einordnung entscheidend. Es geht darum, das Portfolio mit einer Anlageklasse zu ergänzen, die sich fundamental anders verhält als der öffentliche Kapitalmarkt.
Warum Infrastruktur?
Infrastrukturinvestitionen – etwa in Energie, Transport oder Versorgung – bieten entscheidende Vorteile:
Demgegenüber steht das Liquiditätsrisiko: Infrastrukturprojekte sind langfristig gebunden und werden nicht täglich gehandelt. Investoren erhalten im Gegenzug jedoch die Illiquiditätsprämie – ein wesentlicher Teil des Renditevorteils.
Illiquide und semi-liquide Vermögenswerte werden typischerweise über Private-Market-Instrumente eingebunden:
Beteiligungskapital (Private Equity):
Der Investor beteiligt sich direkt am unternehmerischen Risiko und Potenzial einer Infrastrukturgesellschaft. Ziel ist langfristiges Kapitalwachstum über die Wertsteigerung der Anlagen. Diese Form eignet sich für Kapital, das über längere Zeiträume (oft 10+ Jahre) nicht benötigt wird.
Privatmarktdarlehen (Private Debt):
Investoren stellen Infrastrukturprojekten Fremdkapital zur Verfügung – im Gegenzug kommen regelmässige Zinszahlungen. Diese Struktur ähnelt einer Anleihe, bietet jedoch oft höhere Renditen, da sie nicht öffentlich gehandelt wird. Sie eignet sich insbesondere zur Stärkung des Cashflow-Anteils im Portfolio.
Der Trend zu semi-liquiden Strukturen:
Moderne Investmentstrukturen kombinieren langfristige reale Werte mit definierten Liquiditätsfenstern oder gestaffelten Laufzeiten. Dadurch wird die Anlageklasse breiter zugänglich, ohne ihre Grundstabilität zu beeinträchtigen.
Eine universelle Antwort gibt es nicht. In der professionellen Vermögensverwaltung haben sich jedoch Orientierungsgrössen etabliert:
Grundsatz: In illiquide Anlagen sollte nur Kapital fliessen, das kurz- bis mittelfristig nicht für Lebenshaltung oder Verpflichtungen benötigt wird.
Direktinvestitionen im Bereich Private Markets erfordern Fachkenntnis und Erfahrung. Im Gegensatz zu stark regulierten Publikumsfonds sind Private Placements oft komplexer strukturiert. Sie setzen voraus, dass die Investorin/der Investor:
Daher richten sich solche Angebote in der Regel ausschliesslich an qualifizierte oder entsprechend erfahrene Anleger, die die damit verbundenen Risiken tragen und das Potenzial dieser Anlageklasse einschätzen können.
Dieser Artikel dient ausschliesslich Informationszwecken und stellt weder Anlageberatung noch ein öffentliches Angebot bzw. eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten dar.
